10 Fakten die Sie über die Schwaben wissen sollten:
Schwaben sind bekanntermaßen sehr fleißige und sparsame Tüftler. Diese Tugenden bringen hervorragende Ergebnisse mit sich. In der Wirtschaft, Politik und Literatur, Schwaben haben fast immer die Nase vorn. Angeblich gelingt ihnen nur eines nicht, nämlich Hochdeutsch zu sprechen. Nach über 50 Hochdeutschkursen und ca. 700 schwäbischen Hochdeutschülern kann ich sagen: das stimmt nicht! Schwaben können alles. Auch Hochdeutsch. Zumindest wenn sie es möchten. In den letzten 15 Jahren habe ich mich sehr intensiv mit dem schwäbischen Dialekt und den Besonderheiten der Schwaben auseinandergesetzt. Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
1. Schwaben können alles, auch Hochdeutsch (wenn sie wollen)
Zumindest könnten sie es lernen, wenn sie es wollen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. „Mir dätet scho Hochdeitsch kenne. Mir wället halt net!“. Hochdeutsch klingt in schwäbischen Ohren nämlich auch hochnäsig. Leider muss der Schwabe es manchmal doch (zum Beispiel bei einem Interview in der Landesschau) und dann versucht er sich am „Sprechen nach der Schrift“, was leider eher lächerlich wirkt.
2. „Grüß Gott“ ist kein Zeichen von Frömmigkeit
Auch nicht-fromme Schwaben grüßen mit „Grüß Gott“. Sie werden von einem Schwaben in der Regel mit „Grüß Gott“ begrüßt. das heißt aber nicht, dass Schaben frömmig sind. Sie sind einfach nur praktisch. „Grüß Gott“ passt einfach immer, ob Chef oder Nachbar, ob früh am Morgen oder spät am Abend.
3. Dreiviertel ist eine Uhrzeit
Schwaben können sich auch um viertel oder dreiviertel verabreden. Wenn Sie sich mit einem Schwaben verabreden, müssen Sie gut auf passen. „Viertel sechse“ heißt, dass der Schwabe bereits um viertel nach fünf mit Ihnen rechnet und um viertel vor oder nach sechs bereits über alle Berge ist.
4. In Kartoffelsalat gehört keine Mayonnaise
Schwaben essen Kartoffelsalat nur ohne Mayonnaise. Essen mit einem Schwaben. Wundern Sie sich nicht über merkwürdige Kombinationen. Schwaben essen Spätzle UND Kartoffelsalat und das in viel Soße und am liebsten verrührt auf einem Teller. Doch Achtung: Schwaben essen Kartoffelsalat OHNE Mayonnaise !!!!
5. Schweigen ist das schwäbische Lob
Schweigen ist das schwäbische Lob. Dass dem Schwaben das Essen geschmeckt hat, merken sie daran dass er nicht schimpft sondern schweigt. „Nix gschwätzt isch schon globt“.
6. Ein Halbdackel ist dümmer als ein Dackel
Schwaben fluchen mehr als alle anderen Deutschen. Wenn ihm etwas nicht passt, ist er sehr gut verständlich und seine Sprache wird dann auch äußerst wortreich. Im Schwäbischen gibt es über 1500 Schimpfworte. Das sind im Schnitt 10x mehr als in anderen Dialekten. Besonders hört man das Samstag, wenn es aus der Garage tönt: „himmelaschundzwirn dreckertes Gelumpe dreckertes“. Zudem kann man Flüche im schwäbisch steigern: Daggl, Halbdaggl, Granadadaggl.
7. Wer nicht putzt ist eine Sau, aber ein Sau-Kerle ist ein Held
Ein Schwabe schimpft gern und viel, aber nicht alles was sich nach Schimpfwort anhört ist negativ gemeint. Wenn Sie ein Schwabe als rechter „Sauhund“ oder „Saukerle“ bezeichnet, ist das ein großes Kompliment. In seinen Augen haben Sie dann etwas ganz Großes geschafft.
8. „A Haisle auf Mallorca“ ist eine Finca mit Grundstück und Jacht
Der Schwabe gibt sich bescheiden und stellt sein Licht gern unter den Scheffel. Wenn sie also „I hän a Haisle in Mallorca“ hören, wissen Sie es mit einer extrem guten Partie zu tun haben. Ihr Gegenüber besitzt vermutlich eine Finca mit beeindruckendem Grundstück samt der dazugehörigen Jacht.
9. Ein „Schätzle“ wird in nur wenigen Tagen eine „Alte“
Sollten Sie sich in einen Schwaben verliebt haben altern Sie schnell. Noch stellt er sie seinen Kollegen als „mei Schätzle“ vor, aber spätestes nach ein paar Jahren spricht er von Ihnen nur noch als „mei Alde“. Was aber keineswegs negativ gemeint ist sondern eine langjährige sehr harmonische Gemeinschaft verspricht.
10. Schwätz‘ NIEMALS Schwäbisch! Das dürfen nur Schwaben!
Zum Schluss noch ein absolutes No-Go: Versuchen Sie NIEMALS schwäbisch zu sprechen. „Neigschmäckte sottet net schwäbisch schwätza“! Sonst rollt es den Schwaben die Fußnägel hoch. Das müssen die armen Schwaben ja schon ständig im Tatort ertragen.
Mehr Infos rund um die Schwaben und den schwäbischen Dialekt findet ihr im Buch „Hochdeutsch für Schwaben“ von Ariane Willikonsky