Warum Sie Kinder beim freien Sprechen nicht korrigieren sollten
Ein bekannter Ratschlag zur Fehlerkorrektur beim Sprechen ist das „Korrektiv Feedback “. Man korrigiert das Kind hierbei bei Sprachfehlern nicht direkt, sondern wiederholt den Satz korrekt. Sagt das Kind z.B. „is dehe in den Tinderdaten“ nickt man bestätigend und sagt: „ja, du gehst in den Kindergarten“. Das ist definitiv viel besser, als wenn man sagen würde: „das heißt: ich gehe in den Kindergarten“ oder noch schlimmer „sags noch mal richtig“.
Direkte Korrekturen blockieren mehr als dass sie helfen. Die Kinder verlieren dadurch die Sprechfreude. Aber auch das korrektiv Feedback darf nicht ständig und in allen Situationen angewandt werden. Wenn ein Kind Ihnen gerade aufgeregt berichtet, was es gerade spannendes gemacht hat: „Is hab derade….“ ist es auch wichtig den Redefluss einfach einmal ungebremst sprudeln zu lassen. Ein Kind, das im Alltag überwiegend unkorrigiert fröhlich drauflos plappern darf, wird schneller sprachliche Fortschritte machen als ein Kind, das ständig durch Korrektiv Feedback im Redefluss gebremst wird.
Das heißt nicht, dass man das korrektiv Feedback nicht anwenden solltes, aber der Hauptfokus sollte nicht auf der Korrektur der Sprache liegen sondern auf der Freude am Kommunizieren.
Mehr zum Verlauf der Sprachentwicklung bei Kindern finden Sie hier.